Langsam mache ich mir selbst Gedanken. Hier beginnt jeder Eintrag mit so wahnwitzig schweren Routen.
Ich rede mich ständig heraus, dass ich ja mit Kindern klettere. Wenn ich ehrlich bin, macht es einfach Spaß!
Leichte Routen. Das Erfolgserlebnis. Herrlich. Was mich verwirrt: Ab und an komme ich die Dinger nicht hoch. Muß das Knie einsetzen oder zermartere mir das Hirn, wie Kids das schaffen sollen.
(Sie schaffen es!)
Nun war wieder der Hohenstein dran. 28 Grad, blauer Himmel, Sonntag 12 Uhr. Da war natürlich die Hölle los.
Denkste. Kein Mensch weit und breit.
Ok – zwei weitere Klettergruppen waren da.
Sehr entspannt. Schön im Schatten. Die Vögel zwitschen hören und ein wenig klettern. Was gibt es schöneres:
Nun die Routen:
Nr. 12: Effelberg-Riß 3+
Drei Plus? Wer hat sich das denn einfallen lassen? Für kleinwüchsige (kurze) Menschen und Kids ist der Einstig eine Herausforderung. Besonders beim ersten Versuch.
Es ist zwar fast zwanzig Jahre her, dass ich die Route zuletzt geklettert bin, doch ich erinnerte mich, dass man aus dem Loch nach draußen klettern muss. Die mir nachsteigenden Kids hatten da massive Probleme, insbesondere, weil man sich umdreht und nach unten schaut, will man das Loch erkunden.
Wenn man die Schlüsselstelle geschafft hat, ist der Rest ein Kinderspiel.
Im Nachstieg habe ich versucht alle Platten mitzunehmen. War lustig.
Nr. 14: Monsheimer Platte 5-7
Der Anfang geht wieder durch das Loch, doch diesmal nicht über die rechte Platte, sondern direkt nach oben. Für die Füße gibt es wenig, außer man nutzt links außen den Tritt wie bei 12.
Ab dem ersten Ring direkt nach oben, wobei man links die Griffe benutzt. Den kleinen Überhang von links kommend genommen und nach oben.
Tja, war das nun eine 5 oder eine 7?
Nr. 21: Quarzwändchen 4+
Nachstieg: Im Mittelteil kurz unter dem Überhang auf den Kopf aufpassen, rechts am Überhang vorbei, zurück nach links außen auf einen kleinen Felsblock. Schöne große Griffe helfen über die Platte am Überhang. Da bin ich dann wohl in die 22 gerutscht. Hat aber Spaß gemacht.
Nr. 22: Brohmüberhang 6-
Nachstieg: Anfangs wie 21, unter dem Überhang versuchte ich mich aufzurichten und nach hinten zu lehnen, um Griffe zu finden oder nach oben zu fassen. Es ist so eng, dass ich mich fühlte wie ein Hering in der Dose. Sah sicher selten blöde aus. Dann über den kleinen überhängenden Fels als Tritt nach außen und über die Platte (Viele schöne Griffe) nach oben.
Feine Route, ohne zu schwer zu sein.
Zum Abschluß noch eine Vorstiegsroute auf der Nordostseite
Nr. 55: Direkte Speckplatte 5+
Vorstieg. Nur ein veralteter Hacken (der aber noch hält, vielleicht dank des vielen Rostes) in halber Höhe.
Der untere Teil mit schönen Griffen gesegnet. Klemmkeile gesetzt. Im mittleren Bereich große Platten. An den Enden aber dicke Griffe. Im oberen Drittel weiteren Keil in einer Spalte gesetzt an einem querstehenden Stein. Es war bruhigend zu sehen, dass der später gehalten hat.
Fast oben, neben dem Überhang ein moderner Expresshaken. Geclipt. Jetzt über den Überhang. Keine Griffe gefunden. Abgerutscht. Schön, der Exenhaken hält. Dann daran erinnert, dass die Route rechts am Überhang vorbei führt. Im zweiten Versuch kein Problem mehr. Hinweis Untergriffe nutzen!