Ein wenig Sommerklettern.
Vom nahegelegenen Gasthof schallten Jagdhornklänge herüber. Partytime der Ü60er?
Das Wetter spielte mit.
Für Inga den Mannheimer Weg 4- eingerichtet. Sie ist zwar nicht mehr klein, aber mit 11 für die Grifflänge offenbar doch überfordert. Da fehlen oft ein paar Zentimeter.
So hat sie anschließend die Möglichkeit das erste Mal alleine zu sichern.
Ich hatte zwar nicht vor ins Seil zu fallen, aber man weiß ja nie. Der Gewichstunterschied sind fast 40 Kilo, also eine Sicherung an einer Wurzel gesucht. So kann sie sichern, und sollte es zum Sturz kommen, fliegt sie nicht weg.
Nach zwei Metern ins Seil gesetzt und siehe, sie macht alle richtig. Kämpft zwar mit dem Seil, dass sich für sie nur schwer ziehen lässt, aber es klappt.
Irgendwann muss man den Kids vertrauen schenken und es ist ein tolles Gefühl zu sehen, dass Inga selbstbewusst damit umgegangen ist und sich sogar freute, sichern zu dürfen. Auf der anderen Seite darf man (ich?) in diesem Moment auch keine Angst haben. Wir hatten vorher alles besprochen und durch die Bodensicherung konnte nicht viel passieren.
Nordseite: Nr. 36 Weg der Kindheit 4-
Auf der Nordseite für Inga das Seil eingehängt. Auch hier sicherte sie mich, diesmal lief das Seil leichter (3 Bandschlingen, um am Haken zu verlängern und die Reibung am Fels zu minimieren)
Nun konnte sie mich erstmals abseilen und da wurde ich dann doch etwas nervöser. Aber auch hier blieb sie ruhig und lies mich langsam, sehr langsam ab. Kurz vor dem Boden ließ sie mich zu ihrer Freude dann verhungern 🙂
Nr. 39 Kleingriffiges Wändchen 5
In der Route kletterte ein Päarchen und ich fragte, ob ich auch einmal klettern und jemand von Ihnen mich sichern könnte. Die junge Frau übernahm das. Einzig die Art mich zu sichern fand ich merkwürdig. Sie benutzten ein Einfachseil, nahmen es aber doppelt und hatten am Ende einen Achter in einem Karabiner, der dann an den Gürtel eingehängt wurde.
Am Doppelseil lief es dann in ein Tube.
Das sollte die Reibung erhöhen und den großen Gewichtsunterschied zwischen Mann und Frau ausgleichen. (auf die Idee sich eine Wurzel zu suchen oder einen Stand am Fuß zu bauen sind sie wohl nicht gekommen)
Ok, es war kein Fehler in der Sicherungskette zu sehen, aber so richtig sinnvoll fand ich den Aufbau nicht)
Statt die normale 39 sind sie immer rechts vom Naturdenkmalschild vorbei geklettert und dann noch irgendwie wieder nach links am Überhang vorbei.
Ich habe versucht den normalen Weg zu gehen und es oberhalb des Schildes sogar ein wenig schwerer zu machen versucht. Vor dem Umlenker war ich etwas ratlos, aber mit Gewalt gings dann.
Schöne Variante, aber nicht wirklich schwierig. Schöne große Griffe. Man muss sie nur finden.
Über den Radfahrweg 2+ wollten Inga und ich zu einem außenliegenden Fels, damit Inga das Sebstabseilen üben konnte.
Auf dem Weg dorthin scheuchten wir Erdwespen oder wilde Bienen auf, die wohl in einer Höhle dort lebten. Es werden immer mehr und eins der blöden Viecher stach Inga in den Oberarm. Wir schafften es mit Mühe wieder hinunter und in aller Eile rafften wir alles zusammen und dann ging es fliegend nach Hause.
Schade.
Es hätten noch zwei, drei Stunden schöne Kletterei sein können.