Am Sonntag, am frühen Abend dann mit dem Kitzmann noch schnell zum Brohmfels.
Diesmal ist der Wald trocken und der Fels sieht einladender aus. Erst mal an den Fels gewöhnen.
Die erste Route, der Seufzerweg 5+, zeigt dann doch gleich wieder Zähne. Am Brohmfels gibt es anscheinend immer nur ein einzige Variante zu klettern. Wenn man den entsprechenden Griff und die Griffolge nicht kennt, wird auch eine 5 zur 8+.
Nach ein paar Versuchen finden wir die wenigen Griffe und Löcher und schon ist die Route freundlicher, ohne einfach zu sein. Sowohl Holger und ich kippen bei einem der letzten Versuche schon am dritten Griff aus der Wand. Du Biest!
Die Variante rechts daneben ist das Hochamt 7-. Den Anfang kennen wir schon, und wegen der einbrechenden Dunkelheit suchen wir keine neue Route. Nach dem Auftakt geht es nach links über ein nur Zentimeter breites Band. Ein nur wenige Zentimeter tiefes Loch für den Linken Fuß gibt Halt. Das war es dann auch schon. Und nun? Nach und nach entdecken wir zwei Griffe (die man auseinanderziehen muss, wie beim öffnen einer Schiebetür). Den rechten Fuß fast auf Hüfthöhe in einen kleinen Riß gestellt. Dynamisch nach rechts oben zu einem Aufleger in einem Loch, der aber nur schwer zu greifen ist. Jetzt lässt sich weit links in einem großen, quer laufendem Riß, ein Griff finden. Wenn man nun denkt: Das wars wohl – nur noch 30 Zentimeter bis zum Ausstieg – der täuscht sich. Beim letzten Mal fand ich den Griff für die rechte Hand nicht. Jetzt ist er da – nur links ist nichts zu finden. Weit über der Kuppe findet sich ein Griff für zwei Finger. Das reicht, um auszusteigen.
Noch ein paarmal testeten wir die einzelnen Teile der Route, am Ende gehe ich sie am Stück – nennt man das dann noch Rotpunkt? – halte aber im oberen Drittel die Luft an, denn an der Schlüsselstelle muss ich nachgreifen und am Ausstieg finden ich den Winzgriff erst nach einigem Suchen.
Der umliegende Wald wird Dunkel und die Sonne geht unter, so suchen wir keine neue Route sondern nehmen uns wieder dem Muskelschinder 5- an. Die Bewertung ist ein Witz. Diesmal ist der erste Linke Tritt nass. Wasser kommt aus dem Fels und daher müssen wir eine neue Linie suchen. Erstaunlicherweise finde ich recht schnell einen weiter aussen liegenden Tritt, doch jetzt ist der Dynamo wesentlich schwerer. Ich greife trotzdem beim ersten Mal die richtige Folge und hänge oben. Holger findet keinen Halt. Und auch mir wird es beim zweiten Mal wesentlich schwerer. Ein ums andere Mal rutsche ich ab oder bekomme keinen Zug auf die linke Hand. Wir kämpfen schwer und haben Spaß dabei. Am Ende greift auch Holg den obersten Griff und halbwegs zufrieden können wir Richtung Burg Frankenstein nach Hause wandern.
Nächstes Mal Bouldern wir direkt an der Burg.