Um 13h am Parkplatz gewesen. Offenbar hatten wir uns verschätzt und waren vergangenes Jahr später gewesen, denn die Sonne stand noch direkt über der Schlucht, dementsprechend heiß war es.
Wir suchten daher eine Route unter den Bäumen und wurden im Sektor A/16 mit der Route La Bamba 5c / 6 fündig. Die Route ist im untersten Teil am schwierigsten. Zwei, drei Züge und man ist in einem Bereich mit großen Schuppen und fetten Henkeln. Oben wird es dann noch einmal kniffelig, wenn man die Fußlöcher nicht erkennt und benutzt.
Nette Route, aber zum warmklettern zu schwer.
Wir benutzten erstmals den neuen GriGri und testeten den Nachstieg. Für das Sichern der Kids, die doch lange hängen, eine feine Sache. Ohne Kraft hält das Gerät alleine und man kann in Ruhe zuschauen. Wenn es dann aber schneller gehen soll, oder ausgelassen werden soll, dann muss man höllisch aufpassen. Man liest allen Ortens, dass des dem Instinkt zuwider läuft, und nun weiß ich, was gemeint ist. Will man beispielsweise ablassen und es soll schneller gehen, ist es mir passiert, den Hebel nach vorne zu schieben, statt nach hinten – warum, weiß ich auch nicht – konnte ja nichts passieren, nur, wenn man bremsen möchte und zieht dann, wird es wohl schwierig. Da müssen wir noch trainieren. An den Vorstieg haben wir uns nicht gewagt, das werde ich an einer einfachen Route oder in der Halle erst testen. Bis dahin tuben wir weiter.
Als nächstes wollte Svenja die Zava 4b / 4+ klettern. Unglaublich viel Gummi hing in den Löchern. Der Fels hier frisst die Sohlen! Die Route ist nett, einfach, aber leider zu flach, sollte wirklich einer stürzen rutscht er über den glatten Fels.
Nebenan die Cuja ti si bog 5c+ / 6- wollte ich dann auch noch versuchen. Die ersten Meter sind die schwersten. Mit Gegenzug auf die Arme und Beine klappte dann einen guten Griff über dem ersten Haken zu bekommen. Im ersten Versuch sprang ich die drei, vier Meter ab. Warum haben wir die Bouldermatte dabei, wenn sie dann nicht aufgeklappt da liegt? Im zweiten Versuch lag die Matte, aber diesmal hatte ich den Griff. Anschließend geht es leicht weiter. Die Umlenker sind alles gute Karabiner. Überhaupt sind die Routen perfekt abgesichert.
In den nächsten Tagen wollen wir die Hugga wugga 6a (6a,5b) / (6+,6-) als Mehrseilroute klettern. Dazu inspizierten wir den Einstieg, der auf einem riesigen umgekippten Felsbrocken liegt. Darunter ist eine Höhle mit mehreren schwierigen Routen. Wir kletterten die Via Normale 4a als Dreierseilschaft, was länger dauerte und seilten durch die Höhle ab, was schwer wird, wenn man etwas dicker ist. Bei uns klappte es gut, nur hing das Seil oben im Umlenker, den auch ein Russe auf der anderen Seite – ohne Karabiner einzuhängen – zum abseilen nutzte. Dadurch drückt der Ring unser Seil direkt auf den Fels und ein Abziehen war so nicht möglich. Also die Via Normale noch einmal hoch und das Seil geholt und den direkten Weg abgeseilt. Das es immer Idioten gibt, die den Umlenker direkt benutzen. Aber erzähl das mal einem Russen, der nur russisch spricht.
Zum Abschluss versuchte ich mich noch am Fleissigen Villi 6a / 6+. Auch hier sind die ersten Züge richtig schwer, dann kommt ein leichter Teil, bis im Mittelteil ich drei Mal überlegen musste, wie es weiter gehen könnte. Direkt um die Umlenker ist glatter Fels. An einer kleinen Schuppe sieht man Magnesiaspuren, aber das war es dann auch. Da kann es nicht lang gehen. Und weiter links der kleine Aufleger gehört wohl schon zur Bine Maja 6a+. Also über rechts und dann zum 5ten Haken. Anschließend zum Umlenker. Ziemlich nass und platt beendeten wir den Tag.