Paklenica T-Shirt

Die Kids wollten nicht mitkommen und so blieb mir nichts anderes übrig als bouldern und wandern zu gehen. Mit einem Kletterkumpel passiert so etwas nicht. Nur wenige Tage im Jahr Kletterurlaub und dann will der Sicherungspartner  nicht – Schrecklich!!!

Ich nutzte die Gelegenheit den nicht ungefährlichen Aufstieg zum Sektor Hram zu bewältigen. Im Weg liegt viel Geröll und insbesondere der Abstieg ist gefährlich. Im Sektor Hram steht ein Bogen. Jahrtausendealt, an der Unterseite hängen Formationen wie Stalagmiten, in jeder Kletterhalle, wo solche Griffe gestaltet wurden, sagte ich bislang: Wie künstlich – hier wächst der Fels natürlich. Ich bin zum ersten Mal beeindruckt. Und das wird nicht das letzte Mal heute sein.

Der Bogen ist ca. 30 Meter lang, leider von Bäumen gesäumt, so dass es nicht möglich ist, durch ihn durch zu fotografieren. Trotzdem gelingen mir imposante Bilder.

Beim Bouldern erweist sich der Fels als äußerst griffig. So griffig und scharf, dass viel Haut hängen bleibt. Alleine wie ich bin, wird mein Kletterbild zur Herausforderung. Ich möchte ein Bild von mir, wie ich irgendwo an der Säule klettere. Die Kamera liegt auf der anderen Seite des Bogens auf meinem Wanderschuh. 10 Sekunden bleiben mir vom Auslösen, bis zum klettern. Ich springe todesmutig über die am Boden liegenden Felsen, hüpfe die ersten Griffe hoch und höre schon das „Klick“. Shit.
Wieder und wieder sprinte ich über den Fels. Es ist brütend heiß, aber endlich macht es erst Klick, als ich schon weiter oben bin. Das sollte genügen. Ich klettere ab und verliere den Halt, schlage mit dem Po und Rücken auf die am Boden liegenden Felsen auf, die Hand blutet, am Bein ein Riss. Einen Moment bleibe ich liegen, in der Gewissheit, dass alle Knochen ganz sind. Aber das Bild ist im Kasten. Es hat sich gelohnt. Müde und durstig klettere ich ab und merke erst da, wie viel Kraft das gekostet hat. Mehrmals komme ich ins Rutschen, kann mich nur mühsam halten. Einen Teil klettere ich sogar rückwärts ab. Die Knie sind weich.

Im Tal mache ich Pause, wandere den Weg Richtung Anica kuk, sehe mir alle Kletterfelsen bis A22 an und auf dem Weg zurück ins Tal boulder ich an mehreren Routen. Das macht mächtig Spaß, ist irre anstrengend und die Felsen, die überall am Wandfuß liegen, machen das Abspringen gefährlich. Warum habe ich die Bouldermatte nicht mitgenommen.

Ein T-Shirt mit dem Paklenica-Logo für wenig Geld erstehe ich noch im Souvenirladen und bin froh, auch ohne Sicherungspartner den Nachmittag hier verbracht zu haben.

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