Jetzt muss die blaue 7 dran glauben. Die Kraft ist es nicht, die Technik auch nicht. Allein es ist der Glaube. Ich steige sie durch. Die Route ist nicht so schwer, nur muß man den richtigen Rythmus haben. Einmal die falsche Hand und die Probleme sind da. Vorm Umlenker tut es noch mal weh.

Dann noch eine gelb-rote mit Schlangengriffen 6+ im Kessel. Das Teil ist genial aber sauschwer. Beim ersten Mal kämpft man. Ich denke beim nächsten Mal weiß ich schon  die Kombinationen. Allein die ersten drei Meter sind schon genial. Nebenan läuft eine rote Rote und immer wieder komme ich in Versuchung meine Füße dorthin zu setzen. Aber Holger ist ja bei mir und feiert, wenn ich wieder einen falschen Griff erwische.

Danach noch die grüne 6+ auf der Vorderseite. Ich bin schon ziemlich fertig und kämpfe mit jedem Griff. Nach dem Überhang rettet mich nur der Unterarm, den man hinter einen fetten Griff klemmen kann. Die Finger sind zu – ich kann nicht greifen. Dann ist der Überhang geschafft und der Rest ist einfach und macht richtig Spaß.

Klettern kann so schön sein.

Wenn ich dran denke, wie ich als Anfänger mich in einer 4 gequält habe. Oder die Zeit, als ich nur Toprope kletterte. Die Aufregung des ersten Vorstiegs. Wissen Neulinge eigentlich, dass sie diese Momente genießen müssen? Oder der erste weite Sturz im Vorstieg. Heute lasse ich fallen und vertraue auf Seil und Technik. Irgendwann wird irgendetwas nicht funktionieren. Ist das dann der nächste Kick?
Hoffentlich bleibt mir Zeit es dann zu genießen.

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