Eine Route zum warm werden. Die Knochen tun noch weh vom Freitag. Dann die grüne 6+. Wunderbar. Leider geht mir unterwegs die Puste aus und ich lass mich halten. Wie bewundere ich Kletterer, die 7er, 8er, 9er durchsteigen ohne Pause zu machen. Doch mindert das nicht den Genuß.
Dann die gelbe 7- quer über die Vorderfront. Einfach genial. Viele Ruhepositionen und fette Henkel. Unterwegs klippe ich eine lange Bandschlinge und weiß sofort, dass das ein Fehler war. Wenn ich jetzt Pause mache oder falle, komme ich nicht wieder an die Wand zurück. Also weiter. Und es geht. Keine Pause. Jeder Griff ist Kampf. Ich stöhne die Halle zusammen. Ist mir nicht mal peinlich. Jeder Zug ein Genuß. Bis zum vorletzten Griff. Den bekomme ich nicht zu fassen. So ein fetter viereckiger – nur etwas schräg angeschraubt. Wo zum Henker ist der Griff. Beim zweiten Versuch finde ich ihn. Auf der Querseite, die jetzt schräg oben liegt, läßt sich gut greifen. Clippen und genießen. Super-Route!
Die schwarze 6+ bin ich schon einmal geklettert. Nur scheint mir der Anfang zu einfach. Ein paar Griffe sind geändert. Ich warte auf die Schwierigkeiten. Ein Rhythmuswechsel macht mir zu schaffen. Ich wechsel die Füße und weiter geht es. Im zweiten Drittel mache ich Pause. Der nächste Griff sieht aus wie ein Aufleger. Nicht einfach. Ich schaue mir die Strecke an und grübele, wie es weitergeht. Jetzt kommt sicher die Schwierigkeit. Ich gehe los. Der schlechte Griff ist hingegen der absolute Henkel und weiter geht es. Dann der letzte Überhang. Ich steige auf und übergehe die nächste Exxe. Das geht zu einfach. Und clippen und der letzte Griff. Ende.
Tolle Route.
So langsam macht die Halle Spaß. Mir fehlt zwar schon jetzt der echte Fels – aber was will man machen. Bis ich von der Arbeit komme, ist es dunkel und am Wochenende wartet die Familie. Halle ist bislang nur Training für den Fels. Vielleicht ändert sich das irgendwann.