Mit Besen und viel Geduld sind wir dem Brohmfels zu Leibe gezogen.
Dick hängt grünes Moos am Fels. Und kalt und feucht war er noch dazu.
Kein Grund bei 10 Grad schon aufzugeben. Ein paar Routen sollten schon gehen.
Das Mooswändchen und die Mooswandkante zeigten uns dann schnell unser Hallenklettervermögen auf. Gerade 6- bzw. 6+ und wir verzweifeln an der allerersten Leiste. Die Fingerkuppen krallen sich an die schräge Leiste und nur mit Mühe und Willen kommen wir über die den Anfang.
Dann wird erst einmal gekehrt und sauber gemacht, denn der Winter hat in jeder Kühle und an jedem Griff Nadeln und Blätter hinterlassen. Feucht sind die Griffe zwar immer noch, aber die Nächsten werden es einfacher haben.
Wird Zeit, dass wir wieder am echten Fels zum klettern kommen.
Wenn wir schon dabei sind, versuche ich mich an der Saubär 6+. Wobei ich den direkten Weg von unten gehe und nicht den Einstieg durch die Schleierwandverschneidung.
Im ersten Lauf kämpfe ich mich durch und packe es tatsächlich. Die Spitzen lassen sich gut greifen und wenn man sie hat ist es ein Kinderspiel.
Nur muss man sie erst mal bekommen. Stolz stehe ich heftig schnaufend oben. War das toll!
Dann geht sie Holger im Nachstieg und zeigt mir, wie man sie richtig klettert. Und wirklich: an der ersten Kante einfach weit rechts greifen und man kann ganz einfach die erste Spitze greifen. Der Rest ist noch einfacher. Und so wurde aus meiner 8 nur noch eine 7. Aber die könnten es sein, wobei ich nicht all zu gut im einschätzen von Routen bin.
Was ich aber nicht verstehe ist, warum diese Route nicht im Kletterführer beschrieben wird. Klettert die sonst keiner?
Noch unverständlicher sind die Zeichnungen im “Klettern im Odenwald”. Zumindest die Nordseite ist völlig falsch eingemalt. Vielleicht sollte das endlich mal einer neu malen.
rot – direkter Saubär 7