Die Sonne lässt sich blicken. Fronleichnam. Nach einer verregneten Nacht fällt uns wieder nur der Weißenstein als möglicher Kletterfels ein. Aber an fronleichnam wird dort sicher die Hölle los sein, nach dem vorgestern schon jede Route belegt war.
Wir finden den fels quasi verlassen vor. Höchstens 15 andere Kletterer. Davon eine Klettergruppe, die offenbar nur Techniken übt.
Genial!
Wir klettern am trockenen Fels! Zuerst wieder die R7 (6-), dann das doch schon recht speckige Boulderwandl (5+) und danach die Annelore (6-). Die Route ist einfach nur schön, ach wenn der oberste Teil dann doch naß war. Aber die Griffe sind so gut, dass das nichts ausmachte. Ich hänge den Kids an die Haken Bandschlingen und weitere Exxen. So sind die Hakenabstände für sie nun klein und die Angst vorm Vorstieg gering. Beide klettern die Route im Vorstieg und machen ihre Sache gut. Wobei Svenja sich schon verdammt strecken musste, um den mittleren Haken zu erreichen 🙂
Zum Schluss wage ich mich an die Panische Zeiten (7+) von Kurt Albert
Der Einstieg geht über die The End (6-). Die ganze Route ist witzig. Erst steigt man in eine Verschneidung, dann nach rechts wieder hinaus, dann von rechts nach links in die eigentliche Route bis unter einen Überhang quert man einige Meter. Ist man dort gibt es zahlreiche Griffe, so viele, dass ich nicht weiß, welche zu meiner und welche zum Direkten Ausstieg (8-) geht, die gerade nach oben führt. Dann habe ich vielleicht einen Fehler gemacht. Die Route geht nach links oben weiter über einen Überhang. Dabei bin ich wohl sehr weit nach rechts und dann erst nach oben gestiegen und habe es mir dabei unnötig schwer gemacht. Denn über dem Überhang gibt es einen fetten Untergriff. Quasi schon eine kleine Höhle. Hat man die und steht gut, kann man bequem clippen.
Ich kam direkt von unten, dann das Loch zwar gegriffen, aber keinen guten Stand, versuchte ich die Griffe rechts und links neben dem Haken zu halten und zu clippen. Greif mir eine Exe vom Gürtel, und beim öffnen des Karabiner löst der sich vom Band und fällt in die Tiefe. Shit. Die Kraft geht aus, der letzte Haken einige Meter entfernt. Der Sturz völlig unproblematisch, aber ich will nicht noch einen Versuch. Dazu sind die Arme nun zu schwer. Ich stecke die halbe Exe in den Mund, fingere die nächste Exe vom Gürtel, clippe und bekomme das Seil nicht in den Karabiner. Am Ende muss ich die Exe greifen und mit letzter Kraft das Seil enhängen. Das ärgert mich maßlos. Aber zumindest kann ich ruhen, mir die Route anschauen, noch einmal ein Stück ablassen und es jetzt besser machen. Der Rest ist ein Kinderspiel. Umbauen, Ablassen.
Ok, nennen wir es Projekt und machen es beim nächsten mal besser. Ich hätte die Route gerne onsight geschafft, aber es hat nicht sein sollen.
