Eine harte Kletterwoche geht zu Ende. Fast 14 Tage bin ich jeden zweiten Tag, manchmal jeden Tag geklettert.
Oft in der Halle, mit wechselnden Partnern, der Mut ist zurück, auch wenn es mir derzeit schwer fällt in einer vollen Kletterhalle meine Grenzen auszuloten. In eine 8 einzusteigen, während viele zuschauen wollte nicht gelingen. Erst Markus hat mir in einer 6+ klar gemacht, wie wichtig das ist. Klar über seinem Leistungsvermögen hat er sich gequält und gekämpft.
Wenn er, warum ich dann nicht. Und bin in eine 8- eingestiegen. Auch wenn sie zuletzt auf 7+ abgewertet wurde, fiel sie mir schwer. Etlich große Slooper, ständige Richtungswechsel, dazu nach außen geneigt. Die Schulter lässt manche Längenzüge mit rechts nicht zu, ich will mich aber nicht herausreden, versuche dann andere Wege, was nicht immer geht. Irre, was nach einem Jahr mit der Schulter überhaupt schon wieder alles geht.
Am Donnerstag dann mein Waterloo: Viele Bekannte schauen zu und ich hänge an der vierten Exxe an zwei winzigen Griffen und finde den weiteren Weg nicht. Nichts! Gar kein Griff weit und breit. Ich verzweifel schon, als einer von unten ruft: “Warum nimmst du das Volumen nicht?”
Direkt neben meinem Kopf sehe ich ein Volumen in der Farbe meiner Route: Ca 60 cm breit und fast so hoch – nicht zu übersehen.
Wie blind kann man sein?
Gestern dann waren Inga und ich in der Halle: Sonntagabend – niemand da, alles leer. Ich klettere als vierte Route die Linie, locker über das Volumen und der Rest war schwer aber machbar. Im Anschluss dann gleich noch eine 8 angeklettert, bevor mich der Mut wieder verlässt. 7er sind zum Normalfall geworden, 7+ machbar, 8er mit Geduld und Pausen. Da geht was.
Heute tun die Knochen weh, Ich brauch dringend mal eine Pause. Am Donnerstag erst gehts weiter – bis dahin sind die Speicher wieder voll.