Noch immer ärgern mich meine Erlebnisse mit den Hausmeistern in Heubach beim ersten Mal. Der Stachel sitzt wohl so tief, dass ich – völlig unbegründet – das Gebiet meide.
Am Freitag war es dann mal wieder so weit, Mit Jens, Holger und Patrick gings nach Heubach.
Als wir ankamen, war nur ein weiteres Pärchen da. Und das am Nachmittag bei schönstem Wetter. Super.

Wir kletterten zum warm werden die Freitags ab eins 6-

Der erste Haken hängt auf gefühlten 10 Metern, dalo muss man selbst absichern. Das klappt im Riss auch hervorragend, der 2er LinkCam und ein 1er Friend machen es heimelig. Sehr gut kommt man mit Piazzen die Wand hinauf. Dazu einige ausgesuchte Löcher und Tritte, rechts, wie links. Vor dem Überhang dann wieder einen Friend gesetzt und zum Haken piazt. Klappt gut und macht viel Spaß, kann man nicht oft anwenden.

Das es auch anders geht zeigt später ein Local, das Mädel klettert einfach, alle Griffe und Tritte kennend den Riss entlang.
Eine schöne Route. über dem Überhang geht es links haltend weiter, auch dort noch einmal piazen, steht man am Ende rechts neben dem Umlenker.

Die anderen drei legen nach und lernen mal eine neue Klettertechnik. Heubach bietet Ausgefallenes!

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Patrick in Freitags ab eins 6-

Anschließend steigen wir in die AK6. Der Einstieg im Körperriss macht es mir heute schwer, ich hänge mit meinem Gerödel am Gurt ungesichert an der Wand fest. Blöde Situation, komme keinen Zentimeter weiter und bekomme mit der rechten Hand den Griff nicht. Irgendein Friend oder Exxe haben sich verkeilt. Irgendwann löst sich der Knoten und ich klettere über die Engstelle zur Verschneidung. Der erste Haken sitzt zwar hoch, aber bis dahin steht man immer gut.

Wer auf guten Stand achtet, findet im Rissteil zwei gute Stellen zum stehen, die anderen lernen fliegen. Kurz vor dem Überhang – diesmal folge ich einfach dem Riss, geht es nach es einen guten Griff, den Fuß gehookt, die Hände oben an eine Schuppe und nach oben, aufstehen. Das wars im wesentlichen. Nun noch ein paar Meter weiter einem kleineren Riss folgen und rechterhand zum Umlenker.

Holger, viel größer gewachsen, tut sich im Riss schwer, Jens schafft die Route, ihm liegen wohl die technischen Sachen mehr.

Patrick und ich wandern derweil zur  Pfeiler weg 6-.

Mittlerweile sind solche Routen für mich einfach.
Denke ich und natürlich scheitere ich in der Crux.

Im unteren Teil sollte man sich mindestens einmal selbst absichern. Mein 0,3er Camalot liegt eng, fast zu eng, ich bekomme ihn am Ende kaum aus der Wand. Vor der Crux gibt es freundlicherweise einen Haken. Ich stehe vor dem Riss, der sich nach oben erweitert und stelle rechts den Fuß am Fels auf, versuche die Hand längs von oben im Riss zu versenken, bekomme keinen Halt. Mühe mich, spreize nach rechts, piaze sogar nach rechts. Unglaublicher Druck auf dem linken Ellebogen. Ich gebe irgendwann auf, bevor der Arm bricht. Noch vier Tage später tut das Gelenk weh. Nur mit Hilfe komme ich über die Crux, es ärgert mich. Zwar bin ich erst am Vorabend schwere Routen in derr Halle geklettert, aber so k.o. habe ich mich gear nicht gefühlt. Ich vervollständige den Rest locker, clippe den Umlenker und klettere noch einmal die Crux. Und es fällt mir wie schuppen von den Augen: Nicht nach rechts piazt man, sondern nach links. Links sind zwei Kanten, auf die man die Füße bekommen muss, dann stellt man sich einfach auf. Um dort hin zu kommen, lehnt man sich nach RECHTS und greift in den Riss, bis man Druck auf die Füße bekommt und bis zu den beiden Kanten laufen kann. Der Rest ist einfach. Ja, der Kopf war mal wieder nicht frei.
Zwei Mal habe ich nun in dieser Route gekämpft und erst jetzt wird mir klar, wie es geht kann. Beim nächsten Mal…

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Pfeiler weg 6-
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Jens vor der Crux in Pfeiler weg 6-

Fazit: Ohne Hausmeister ist Heubach eigentlich ganz schön (und trotzdem knackig)

 

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