Schon witzig,
da steht man auf dem Campingplatz in Fjällbacka und fährt dutzende Kilometer weit zum klettern, dabei gibt es eine Kletterwand direkt vor der Tür. Nur weiß es keiner. Weder im Tourismusbüro noch bei den Anwohnern.
Ich las ja in einem Führer eines Schweden, dass es hier Klettermöglichkeiten geben sollte, doch zuerst fand ich sie mal nicht.
Im Ort, hinter dem Kinderspielplatz sind zwar auch Haken in den Wänden, aber die Wände sind mit Spritzbeton verstärkt. Da klettert sicher keiner. Ich mutmaße, dass die Haken für Fahnen oder ähnliches sind.
Erst in der von tausenden Touristen begangenen Schlucht entdecke ich dann zwei Bohrhaken. Aber das war es dann auch schon. Angeblich sollen hier vier bis sechs Routen gebohrt sein.

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Um erst einmal war zu werden klettern wir am linken Rand, hinter einem Baum die Wand hoch. Alles selbst abzusichern, aber das ist in Schweden normal. Klettertechnisch vielleicht eine fünf, aber mangels Sicherungsmöglichkeiten, fühlt es sich deutlich schwerer an.

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Zwar kann man jederzeit nach links auf die Schräge ausweichen, dort ist es möglich nach oben zu laufen, aber wir wollen ja klettern. Und natürlich fragen schon die ersten Touristen, was wir da tun und ein Guide ist ganz erstaunt, als er erfährt, dass es hier Kletterrouten geben soll. Der alte Mann hat davon nichts gehört.
Vielleicht sind die Haken ja auch Überbleibsel aus der Zeit, als hier die Ronja Räubertochterfilme gedreht wurden.

Oben auf dem Block angekommen, ziehen wir die Rucksäcke nach. Die wollen wir nicht in der Schlucht liegen lassen, dazu sind einfach zu viele, neugierige Menschen dort. Hier oben hat man eine grandiose Aussicht über die Schären.

Nun finden wir auch etliche gebohrte Ringe auf Gewindestangen. Sicher zu Sicherung der Felsen, vielleicht aber auch für Filmaufnahmen oder zum klettern gebohrt. Wir entscheiden ab jetzt erst einmal Toprobe zu klettern und die Routen kennen zu lernen. Dazu nutzen wir immer zwei Ringe und hintersichern ggfls. noch mit einem Friend. Wir klettern neben dem Baum eine weitere Route: ich schätze 5+

Unter dem ersten großen in der Schlucht klemmenden Fels suchen wir unsere nächste Route. Von unten lassen sich kaum Strukturen erkennen und die beiden Haken sind auch keine Hilfe. Der erste liegt auf drei Meter, der nächste fast auf 8. Dazwischen gibt es nichts. Beim ersten Verscuch komme ich schon weit unten nicht über den Haken und hänge eine Exxe ein, um mich an der Stelle hoch zu ziehen. Man quert die Wand von links unten nach rechts zur Mitte auf einem schmalen Band. Dann kann man auf der Wand bleiben oder wie es Inga macht, am Querblock als Verschneidung klettern.

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Für heute reichte es uns erst einmal, die Kajaks warten schon und wir beschließen die Route am nächsten Tag zu untersuchen, ob nicht doch ein Vorstieg mit Selbstsicherung möglich ist.

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