Fotografiere ich realistisch?
Muss sich die Fotografie nicht von der Wirklichkeit abwenden. Wie im Dadaismus suche ich eine Weg meinen Fotografien einen neuen Sinn zu geben. Durch Abstarktion vielleicht. Oder eine veränderte Wahrnehmung. Die Wirklichkeit neu sehen zu lernen. Da wir als modernen Menschen schon tausende Perspektiven kennen gelernt haben ist das nicht einfach. In den 1920er Jahren war es unüblich „nach oben“ zu fotografieren. Ein Haus, ein Baum – von unten.
Die neue Sichtweise hat die Menschen anfangs überfordert.
Stürtzende Linien waren verpönt.
Heute gehört es zum Handwerkszeug dazu. Gewagte Billdausschnitte, gezielte Unschärfe, extreme Farben, übertriebene oder zu wenige Kontraste. Alles Mittel, die Phantasie anzuregen.
Nicht beim Fotografen – beim Betrachter.
Leider sagen viele Menschen bei solchen Bildern sofort: Ist nix geworden, statt sich zu fragen: Was bewegt dieses Bild in mir.
Und sei die Antwort nur „Ablehnung“, so ist etwas gewonnen.
Experimental und schwer seinen Stil zu finden.
John Heartfield schreibt 1920 in einem Katalog zur ersten Dada-Messe:
„Seitdem lassen sich alle Kunstbestrebungen dahin zusammenfassen, dass sie, so verschieden sie auch sind, gemeinsam die Tendenz haben sich von der Realität zu emanzipieren“
Welch grandioser Satz!